Hildegard Kleiner, ist fünffache Oma, einmal Uroma und bedauert, dass sie das Schalke-Gen leider nicht weiter vererben konnte. Da sie sehr leidensfähig ist, verschenkt sie auch Fanartikel ungeliebter Bundesligavereine und muss deshalb damit leben, dass sich ihre Familie zu Omas Geburtstag diebisch freut über Glückwünsche von Karl-Heinz Rummenigge und Joachim Watzke.
Schalker werden, Schalker sein, immer eine spannende Geschichte, erst recht inmitten so vieler anderer Farben.
Ich gehöre zu der Generation die 1958 als 10-jährige die letzte Deutsche Meisterschaft von Schalke 04 am Radio miterlebt hat. Mein Vater Jahrgang 1901 und meine Mutter Mai 1904 waren große Schalkefans. Schon als Kind lauschte ich den Erzählungen von Szepan und Kuzorra. In meinen weiteren Jahren habe ich mich immer über Schalker Siege gefreut und habe mit klopfendem Herzen beim UEFA-Cup 1997 vor dem Fernseher gesessen.
Ab da war ich richtig Schalkefan. Habe dann extra für mich ein Bundesliga-Abo fürs Fernsehen abgeschlossen, so dass ich jedes Schalkespiel live sehen konnte. Und seit Marcelo Bordon 2004 zu meinen Blau-Weißen kam, war ich Bordon-Fan.
2008 bin ich an Krebs erkrankt und musste in Krankenhaus. Bei ihrem ersten Besuch brachte mir meine Enkelin (selbst Bayernfan) ein Trikot von Bordon mit der Nummer 5 mit, das sie mit Vorschuss auf ihr Taschengeld von ihrem Vater (leider Lüdenscheider) gekauft hatte.
Von dieser Zeit an habe ich es bei jeder Spielübertragung vor dem Fernseher angezogen. Live in der Arena oder vorher im Parkstadion war ich bis dahin noch nie. Aber dann gab es am 09.07.2011 das Abschiedsspiel von Marcelo in der Arena und mein Mann hatte Karten besorgt. Ich war überglücklich als ich mit meinem Trikot in der Arena gesessen habe und das erste Mal live diese Gänsehaut Stimmung miterleben konnte. Ich war überwältigt. Und als ich dann auf dem großen Videowürfel Marcelos Tränen sah und mit zich Tausend Schalkern das Schalkerlied gesungen habe, stand für mich fest: Ich möchte zu dieser Schalkefamilie gehören, ich werde Mitglied in diesem“ Geilen“ Verein.
Und so bin ich jetzt Blau und Weiss ein Leben lang.
Leider bin ich die einzige in meiner Familie die mit dem SchalkeVirus infiziert ist. Um mich herum gibt es nur Bayern-, Zecken- und Gladbachfans. Aber ich weiß mich zu wehren.
Hoch über unserem gemeinsamen Haus mit all den Verblendeten weht eine riesige Schalkefahne.
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
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