Ludger Riedel war als Kind Gladbach-Fan und wurde bei Schalke eingeheiratet.
Schalke tritt an bei Bayern München, ein entscheidendes Spiel. Da kann’s schonmal zu Blessuren kommen.
An das Halbfinale im DFB-Pokal 2010/11 gegen den FC-Bayern werde ich mich noch lange erinnern. Wir (meine Frau und mein Sohn) saßen zusammen im Wohnzimmer und sahen uns das Spiel an. Dazu muss ich sagen, daß die Nachbarn uber uns Bayernfans sind. Also hieß es, möglichst jede Chance der Schalker durch einen lauten Schrei oder sonstwie zu kommentieren.
Es kam wie es kommen musste: Das Tor von Raul fiel natürlich in genau dem Moment, als ich in der Küche war. Ich habe ja schon oft versucht, ein Tor für Schalke zu erzwingen, indem ich während des Spiels auf die Tiolette oder sonstwo hin ging. Das hat auch schon oft auf Schalke geklappt. Aber diesmal war es besonders lohnenswert. 1:0 für Schalke!
Nun kam es: Ich sprang so hoch in die Luft, dass ich mir bei der „Landung“ auf dem Parkett das linke Fersenbein aufriss. Das merkte ich aber in diesem Moment noch nicht. Es tat mir nur etwas weh. In der darauf folgenden Nacht aber wachte ich vor Schmerzen auf. Ich konnte nicht mehr auftreten und bin auf allen Vieren durch die Wohnung gekrochen. Am nächsten Morgen bin ich zum Arzt und hatte für vier Wochen einen Gips und konnte erst nach zwei Monaten wieder laufen.
Heute denke ich bei jedem Schalker Tor daran, besonders bei denen von Raul. Ausser meinem Arzt, der Schalker und Dortmundfan(!) ist, habe ich anfangs niemandem die wahre Ursache der Verletzung erzählt. Es gab dann aber später immer ein Riesengelächter.
Alles in allem war das eine schmerzhafte Erfahrung, die sich aber voll gelohnt hat. Schalke war im Pokalfinale! Gegner war der MSV Duisburg, und am Ende stand es 5:0 für Schalke – und ich hatte mich bei jedem Treffer heftig zwingen müssen, nicht wieder jubelnd hoch zu springen.
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
Wer hoch springt, kann tief fallen. Aber man kann oft allem Schlechtem etwas Gutes abgewinnen. Schön geschrieben!