JulianG wird demnächst 29 Jahre alt, schrieb vor Jahren in Paderborn alleine seine Masterarbeit und zusammen mit seinem Bruder neulich erst ein e-Book. Über Fussball. Schalke begleitet ihn und er begleitet Schalke schon seit Jahren. Nebenher versucht er noch, Fußball in so vielen Ländern wie möglich zu schauen, was ganz praktisch ist, weil er eben auch gerne reist.
Wie das so ist, wenn man Fußball mag? Also, so richtig dolle? Ja, äh, es is eben wie’s is. So nämlich.
Es war mal wieder so weit: Im TV lief eine Doku über Falken und schon trällerte ich den ganzen Tag fröhlich den kompletten Sing-Sang unseres Vereins vor mich hin, um zu klären, wer denn nun eigentlich wirklich wie ein Falke kreist. Es sind diese alltäglichen Momente, die einen daran erinnern, an wen man sein Herz verloren hat. Man freut sich am 19.04., dass man das Datum aufschreiben kann und ärgert sich 5 Monate später oder bleibt lieber direkt zu Hause. Mit Freude steigt man in den Zug um 08:04 Uhr am Morgen, bucht die Fahrt dann aber lieber doch mit Übernachtung, weil einem die Ankunftszeit des letzten Zuges einfach überhaupt nicht in den Kram passt.
Farblich bedenkliche Busse werden gemieden und es reicht nur ein kleiner Funke, ein Name, ein Foto oder eben ein Falke in der Flimmerkiste, der einem von jetzt auf gleich in eine andere Welt versetzen kann, in unsere Welt. Man ist in ihr gefangen, wenn auch glücklich gefangen. Hört man den Namen einer willkürlichen Stadt, kennt man die dazugehörigen Fußballvereine und wenn Jemand wissen möchte ob sich eine Reise in Stadt XY lohnt, weil man ja schon zich mal da gewesen sei, kann man immerhin Auskunft über den Bahnhof, günstige Biermöglichkeiten oder die pure Idylle auf dem Weg zum Stadion berichten. Ein Test auch für die Leser. „15:30“ – An was denkst du?
Richtig! Ohne Zusatz wird diese Kombination für uns immer die perfekte Anstoßzeit am Samstag sein und sie ist unweigerlich und wie selbstverständlich in unseren Synapsen verankert. Nur ein Schelm könnte das mit Djokovic und Co in Verbindung bringen oder gar eine Matheaufgabe aus Klasse 3 erkennen. Auch du erkennst dich hier wieder? Auch du stellst Fanta niemals direkt neben Cola? Auch du würdest jeden Nachrichtensprecher, der von einem großen „Knall“ berichtet, mit den Worten „das war der alte Ingo“ vervollständigen?
Auch du denkst bei dem Wort Mailand nicht an eine Modemetropole, sondern hast die wahnwitzigsten und fantastischsten Momente im Kopf, die in keinem Reiseführer stehen und die sich auch niemals wiederholen werden und die dir einen Schauer über den Rücken laufen lassen? Na Herzlichen Glückwünsch kann man da nur sagen, du bist nicht allein!
Oder wie mir ein unbekannter Gleichgesinnter nach dem Spiel in Porto (nach Hoffen, Zittern, Bangen, Singen bis zum Umfallen und einem unglaublich nervenaufreibendem Spiel, bei dem wirklich Jeder 5 Minuten nach Spielende völlig fertig auf die bisher ungenutzen Plastikschalen sank und eigentlich eine Intensivstation nötig gehabt hätte) den kompletten Wahnsinn so treffend
wie kein zweiter zusammenfasste: „Hachjaaa, Fußball ist schon was Feines.“
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
So isses
Auf meinem Weg von der Arbeit nach Hause stehe ich immer an einer Ampel im Rückstau, auf welcher eine solarbetriebene Anzeige die verbleibenden Sekunden bis zur nächsten Grünphase runter zählt. Letztens hab ich einen Kollegen mit genommen, der den Schreck seines Lebens bekam – genau 04 Sekunden bevor die Ampel grün wurde… Ich hab aber auch ein lautes Organ.
🙂