Enrico Schalk ist seit ’91 Schalke-Fan, regelmäßig bei Heim- und Auswärtsspielen anzutreffen, schreibt schon eine Weile im Internet und für Schalke Unser – und veröffentlichte 2011 sein erstes Buch: „Seitenwechsel mitten im Spiel“, das von sich und Schalke handelt.
Eine kurze Geschichte aus der Prä-Sessionerror-Zeit, als man auch ohne Meldepflicht und Internet und PiPaPo annen Platz kam – und das gar nich ma so kompliziert.
Kumpel Jens und ich sollten bald das 17. Lebensjahr hinter uns lassen. Dem somit zu erwerbenden Führerschein sei Dank, konnten wir uns dann also auf den Weg nach Schalke machen. Zum ersten Male. Schalke hautnah im Parkstadion und nicht mehr vor der Flimmerkiste – Wahnsinn. Nur, woher bekommt man denn die begehrten Eintrittskarten? Ohne selbige nach Gelsenkirchen zu fahren, verbietet sich von selbst – zumal als erstes mögliche Spiel jenes gegen den BV Borussia 09 aus Dortmund in Frage kam. Ausgerechnet gegen Dortmund. Da konnten wir nichts dafür. Geburtstag und Spielplan wollten es so.
Aus einem Fußballmagazin hatte ich erfahren, was so in etwa die Eintrittskarten kosteten. Auch die Anschrift der Geschäftsstelle war abgedruckt. Also schrieb ich einen Brief nach Gelsenkirchen und legte vierzig Mark in Scheinen dazu. Das sollte reichen. Zu Beginn der Saison 1995/96 muss das gewesen sein. „Sehr geehrte Damen und Herren“, schrieb ich, „hiermit bestelle ich 2 Karten für o. g. Spiel“. Sehr förmlich. Einige Tage später kam dann Post von Schalke 04. Und tatsächlich waren zwei Karten für das Spiel der Spiele beigelegt. Stehplatz Nordkurve. Wahnsinn. Vorfreude pur. „Schöne Grüße aus dem Paradies“ stand auf den Karten. Auf der Rückseite waren der Grundriss des Parkstadions und die Blockübersicht abgedruckt. Eine leichte Gänsehaut machte sich breit. Wenn das dort das Paradies sein sollte… Herrlich. Ohne viel Theater oder Schnickschnack habe ich Eintrittskarten für das Paradies bestellt. Einfach so. Als ob es das Einfachste oder Alltäglichste von der Welt wäre.
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.