Fasching in Pasching

Marion Machelett ist absolut blau/weiß geprägt, hat coole Schalke-Jungs, die seit Geburt zum S04 gehören und hoffentlich, wenn sie mal groß sind, auch so geile Touren mitmachen

Im 99.Jahr der Königsblauen zog ein Tross gen Süden, um dort die Vernichter der Bremer Werderaner herauszufordern – und fand sich wieder im „schönsten Dorf der Welt“ und im Schwimmbad. Und gekickt wurde auch.


Nach anfänglichen persönlichen Sorgen, Montag abend bis spät in die Nacht hinein Krankenhausbesuch bei meiner Tante, natürlich daraus folgend eine kurze Schlafenszeit, ging es dann halbwegs munter am Dienstag morgen um 5.00 uhr los.

Alle einsammeln und ab auf die Bahn.Bis zur ersten Halte und dem ersten Kaffee war es auch noch recht ruhig. Wie allen Kaffeetrinkern ja bekannt ist, fängt es irgendwann in der Blasengegend an zu drücken. Da ich die einzige war, die das köstliche Getränk zu sich nahm, war ich natürlich auch diejenige welche, die eine Pause brauchte. Aber ihr glaubt doch nicht, dass einer der drei Herren sich mal bemerkbar machte, wenn er musste. Nein! Sie haben solange gewartet bis ich was sagte. Damit es hinterher wieder heisst: Immer mussten wir wegen Marion anhalten.Tolle Kavaliere!

Naja, egal. Um ca 13.15 Uhr waren wir endlich in Linz. Der Hitzeschock nach einer gut klimatisierten Fahrt war ja schon vorprogrammiert. Nach einem schön gekühlten Freigetränk und einem Whopper-Tshirt-Schnäppchen (Präsent wegen Neueröffnung) bei dem guten Burger King ging es dann natürlich richtig kulinarisch österreichisch essen zu MacDonald. War ja eigentlich nicht nett, noch dazu erlauben die da Kinderarbeit. Schnuckelig war allerdings, dass bei denen „ausverkaufte“ Speisen nicht ausverkauft sind, sondern einfach „aufgegessen“.

Nach diesem ausgiebigen Mahl ging es dann endlich auf nach Pasching. Nach einiger Suche und mehrmaligem Durchreisen des Dorfkernes haben wir es auch gut gefunden, das Waldstadion. Allerdings blieb auf unserer Hinreise eine leichte Spur der Verwüstung zurück. Ein Tandempaar landete einen Meter vor uns im Maisfeld, ein Lkw verlor seine halbe Ladung Schutt, und alles nur weil die Klutis endlich da waren. Bei der obligatorischen Parkplatzsuche gab es erst einige Probleme, da uns ein Parkplatzpraktikant etwas anmurrte, aber dafür hatten wir hinterher einen prima Platz.

So also ab ins Stadion,Fahne hängen, Karten holen, Bierchen trinken. Ingo und Thorsten sind dann Fahne hängen gegangen, während Markus und ich brav gewartet haben. Doof geguckt haben wir allerdings schon, als von der Gendarmerie jemand mit einer Leiter kam und wir nur hörten: Leiter für die Klutis! Na das war ja mal nett, da holen die extra eine Leiter, damit unsere Jungs ihre Fahne ordentlich aufhängen können. Schonmal ein super Pluspunkt für Pasching!

Dass die da ein Freibad haben, hat sich ja schon rumgesprochen, man konnte sogar umsonst rein. Einfach durch die Kneipe und schwupp drin. Es war natürlich belagert von den Schalkern, wie in einem Heerlager. Und dass man bei so einem Wetter und so einer Gelegenheit auf die besten Ideen kommt, ist wohl auch klar. Also mussten etliche Supporters und vor allem Master Rolf R. die Wasserqualität -mehr oder weniger freiwillig – persönlich testen. Es gab allerdings auch Ausnahmen, die für so einen Spaß einfach zu wichtig waren.

So jetzt noch eben Wimpel kaufen, ins Auto bringen. Zu der Zeit kam der Mannschaftsbus an, mit unseren hoffnungstragenden Spielern. Jetzt hatten wir uns aber auch wirklich ein Bier verdient, schön mit Almdudler. Etwas störend waren nur die Armeeflieger, die gefühlsmässig einen Meter über unsere Köpfe hinweg rasten.

Zu dem Spiel selber kann man ja garnicht soviel sagen, war auch mit Sicherheit nicht das beste an der ganzen Fahrt. Sie haben ihre zwei Tore gemacht, und das war auch gut so. Aber das allerbeste war mit Abstand die Stimmung. Dass die Schalker laut sein können, wissen wir ja schon. Aber dass sie so mitreissen können, war mir persönlich neu. Nach den ersten Schlachtrufen kamen Gesänge wie: Fasching in Pasching! Pasching ist zum rutschen da! Pasching hat ein Freibad/Wellenbad! Ohne Freibad wär hier garnichts los!
Vor allem ein Lob an die Kreativität! Bis es dann zur Welle kam, die ja wirklich äusserst schwach anlief. Aber mit viel Geduld, mit wirklich viel Geduld, konnten wir hinterher sagen: Pasching kann die Welle!

Diese Zeit alleine war schon so beeindruckend mit Gänsehaut und allem, und als dann gegen Schluss von der Paschinger Seite ein „Schalke“ zu hören war und wir das „04“ zurück gaben, war die Stimmung absolut perfekt. Also ich muss euch wirklich sagen, ich war schwer beeindruckt!

Nach Schlusspfiff ging es für Thorsten und manch anderen erstmal auf den Zaun, leider hat keiner der Spieler sein Trikot geworfen, obwohl es so verdient gewesen wäre. Aber dafür haben die Gendarmerie-Männer auch nichts gesagt. Manch einer von denen war hinterher so durcheinander, dass er garnicht mehr wusste, was er für ein Fan ist.

Mit verschiedenen Paschingern wurden Fanmützen getauscht, man hat sich gegenseitig zugejubelt, zugeklatscht, also auf gut deutsch: Man hatte sich einfach lieb! Dieses Gefühl blieb auch bei der Abreise, überall hat man sich zugewunken, angehupt, Daumen hoch. Ein kleiner Junge fragte auf der Autobahn wieviele Kilometer es denn wären. Aber 800km waren ihm dann wohl doch zuweit, um mitzukommen.

Wir werden sehen, ob sich die Paschinger auch so auf dem Weg machen, wie wir es gemacht haben. Nachdem wir alle unsere Paschingeindrücke im Auto losgeworden sind, und noch Stunden voller Euphorie erzählt haben, ging es dann ruhig, begleitet von Millionen Sternschnuppen nach Hause. Um ca 3.00 uhr Mittwoch morgen waren wir wieder im Lande. Nach 1600km, fast 15std Fahrzeit,einer Menge guter Wünsche, dank den Sternschnuppen, und der Freude, dabei gewesen zu sein, ging es dann ins Bett.

Von mir ein persönliches Danke für diese Fahrt, dies gilt meinen Mitfahrern und natürlich dem ganzen Schalker-Club. Glück auf!

„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.

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