Karl Heinz sein Tagebuch (S04-FCB, 2013)

Jörg Linnemann ist etwa so alt wie die Fußballbundesliga, fährt ne dicke BMW, und schreibt als Pressewart im Fanclub Blau-Weiß-Hönnetal ab und an dem Karl-Heinz sein blau-weißes Tagebuch.

September 2013, ein Heimspiel gegen den FC Bayern steht an und „Karl-Heinz“ erzählt von der Fahrt. Wie’s ausging, will ja eh keiner wissen.


Liebes Blau Weißes Tagebuch, es war wieder soweit! Schalke gegen FC Bauern! („die arroganten Arschlöcher, wo der Schiri immer für pfeifen tut“) Nach der Pleite in der letzten Säson, die Sache mit der Busschüssel, hier nun Teil 2:

Alles begann schon damit, dass uns Ulli mit einem totschicken Bus vorgefahren kam! Es war abber leider kein Knickbus mit einem Separee für Andersgläubige!

Jürgen fragte Hans, ob wir demnächst wieder auf Holzbänken sitzen müssten? Na ja, ein Holzvergaser ließ sich nicht finden, also Bier einladen, aufsitzen und los. Leider konnten sich die etwas länger gewachsenen Mitfahrer nicht unterhalten, da man sich beim Sitzen mit den Knien die Lauscher verdeckte! Die Bestuhlung war also eher was für Gören unter 17 Jahren!

Wir rumpelten also den Hüingser Ring entlang, um bei Bettermann auf die 515N zu kommen. Ulli nahm die Kurve an der Kreuzung sehr rasant und auf einmal schepperte es links auf der Straße. Eine Kühlbox mit ca. 100 Flaschen hatte sich selbstständig gemacht und lag nun auf der Straße! Auch die Gepäckraumklappe dieses historischen Fahrzeuges hatte wohl schon erhebliche Altersbeschwerden. Gott sei Dank waren es nicht alles Bierflaschen, die auffe Straße purzelten, sondern auch diese Mischgetränke, die eh keiner trinkt!
War das schon ein Zeichen, in Hüingsen zu bleiben? Nein, war die einstimmige Meinung! Scherben bringen Glück, also notdürftig den Scherbenhaufen beseitigt und weiter ging es. Kaum hatten wir zur ersten Zigarettenpause in Lüdenscheid – Nord gehalten, ging bei Harry das Handy. Wer war dran….Schulte Schmale sein „Streifenhörnchen Brigitte“ HABT IHR ETWA BIER AUF DER 515 VERLOREN??? Die Stimmen der Gesetzten, äh, des Gesetzes. „Ich schicke dann mal Kollegen, bewaffnet mit Besen zur Unfallstelle“. Na ja, wenigstens hier hilft die Polizei noch.

So, Schnitzelbrötchen gegessen, Jägermeisterchen gekauft, EINE Zigarette geraucht und weiter „Auf Schalke“. Wir juckeln also Richtung Lüdenscheid und wollen auf die B 236, um dann über die A 2 Richtung Gelsenkirchen zu kommen und….. und B236 komplett gesperrt wegen Tunnelreparatur! Zustimmend nicken Jessica und Hans! Stimmt, das haben die heute Morgen bei WDR 4 gesagt!! Sperrung bis Montagmorgen 6 Uhr! Boooh, ähy, wie krank is datt denn? Warum habt ihr denn nichts gesagt? Darauf Achselzucken von Hans und die Bemerkung „ Ich bin doch kein Autofahrer!“ Liebes Tagebuch: Jetzt weiß ich auch warum!! Hier hätte also definitiv die letzte Möglichkeit bestanden umzukehren und den Tag für lustig zu erklären abber nein, wir fahren weiter und dann noch an dieser Wellblechgarage vorbei! Übelkeit und Brechreiz machten sich im Bus breit!
Also über A 44, A 45 , A 43 auf die A 2 nach Gelsenkirchen. Tour de Ruhrpott! Watt es da alles zu sehen gibt! Wunderschön den Rhein Herne Kanal entlang…. Irgendwann sind wir dann auch mal angekommen.

Über das Spiel und den Endstand kannst du dich, liebes Tagebuch, im Internet erkundigen! Ich schreibe dazu bestimmt nichts. Nun kam die Rückreise. Wie so oft, hatten sich auch diesmal wieder „Andersgläubige“ unter uns gemischt! Da Ulli keinen Knickbus hatte, musste das zwangsläufig zu Spannungen mit einem Volksstamm aus dem Hönnetal führen. So diskutierte Hauptling „Rote Locke Kalle“ mit dem König der Volkringhauser, „Sitting Bull Krutie“, heiß über das Spiel. Erst ein Machtwort des Kaisers „Big Brother“ des Bezirks 11 der Knappen, ließ die Blaublütigen verstummen. (Rot war das Blut bestimmt nicht mehr und das trotz des herben Verlustes an der Kreuzung zur 515)

Nun kommt die Ankunft bei Willi! Gegen 23.00h waren wir endlich wieder zuhause. Beim Aussteigen aus dem Bus stolperte der Häuptling der Andersgläubigen und legte sich voll auf die Nase! Ich frage Dich: „Gibt es doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt??“ Gott sei Dank hatte er kein Leergut in den Händen! Besucher brauchen sich, wenn sie bei Uns mitfahren, ja bekanntlich nie zu bemühen, dass Verpflegung in und aus dem Bus kommt. Das sind ja unsere Gäste und die haben „All Inklusive“ gebucht.
So, liebes Tagebuch, hiermit möchte ich den Artikel schließen. Habe mir meinen ganzen Frust von der Leber geschrieben! Nu wird datt mal Zeit, datt we mal wieder gewinnen tun!
Bis hoffentlich nich so bald
Dein Karl Heinz!
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.

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