Magische Symbolik

Enrico Schalk ist seit ’91 Schalke-Fan, regelmäßig bei Heim- und Auswärtsspielen anzutreffen, schreibt schon eine Weile im Internet und für Schalke Unser – und veröffentlichte 2011 sein erstes Buch: „Seitenwechsel mitten im Spiel“, das von sich und Schalke handelt.

Bei manchen Rätseln rund um Schalke fragt man sich später, wie das überhaupt ein Rätsel sein konnte. So auch bei diesem, an dem garantiert ziemlich viele Knappen (und andere sowieso) knabberten.


Winter war es gewesen. Kumpel Jens hatte einen Fanschal seines, unseres FC Schalke um den Hals. Ich bestimmt auch. Auf Schalke waren wir noch nie. Schalke kannten wir nur aus dem Fernsehen. Wie immer nach dem Handballtraining – ja, ja, Schießball kann ich nicht – standen wir an der Ecke unter der Straßenlaterne und klönten noch eine Weile. Schnee lag. Und unser Vereinswappen, weiß auf blauem Grund, war einfach nur schön anzusehen. Die dunkle Nacht, das Weiß zu unseren Füßen und der hellblaue Schein der Laterne ließen dieses Wappen in einem magischen Glanz erstrahlen.

„S04“ – Schalke 04. Ganz klar. Ganz einfach. Allerdings hatten wir schon lange überlegt, was es mit dem Rest des Wappens auf sich hat. Die Quadratur des Kreises? Nee, dieses blaue – quasi – Oval um das „S04“ drum herum. Eine Art Stadionrunde? Aber wieso gibt es da noch eine rechtwinklige „Abzweigung“? Der Ein- oder Ausgang zum Marathontor? Wir konnten es uns einfach nicht erklären.

Andere Vereine machen es einem da doch etwas leichter. Dass es sich bei „FC Bayern München e. V.“ – damals noch mit „e. V.“ – um eben diesen Verein handelt ist wohl klar. Und dass dieses weiß-blaue Muster die bajuwarische Fahne bzw. Farben präsentieren soll, ist wohl auch einleuchtend. Manche Clubs verzichten ja ganz und gar auf Schnörkel oder Zusätze. „BVB 09“ in schwarz auf gelben Grund zum Beispiel. Halt der unterbelichteten Anhängerschaft angepasst.

Nur unser Wappen gab uns weiterhin irgendwie Rätsel auf. Der nächtlich illuminierten Situation sei Dank, sprang mir dann doch die tiefere Symbolik des Wappens förmlich in die Augen. Ein „G“. Es ist ein weißes „G“ auf blauen Grund! G wie Gelsenkirchen. FC Gelsenkirchen-Schalke 04.

Noch heute amüsiere ich mich so manches Mal über diese Situation und sehe dann die zwei Pennäler dort abends an der Ecke stehen, die sich gedanklich vor die Stirn schlagen und quasi vor Freude auf und nieder springen, weil ihnen nun endlich die Erleuchtung gekommen ist. Herrlich.


„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.

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