Matthias Berghöfer wäre eigentlich ein zweiter GarrinchaKuzorraLibudaNetzerFischer geworden, hätte er nicht als Zwerg schon Angst vorm Umgerannt-werden gehabt. Theoretisch ein Alleskönner, lässt man ihn praktisch besser nicht an die Pille. Versteht vom Fußball sowieso nix, schreibt aber trotzdem drüber. Typisch.
Tja, und einmal im Jahr ist es dann soweit, dass der passive Fussek-Gucker sich darum kümmern muss, die Eintrittskarten für die Auswärtsspiele der kommenden Saison zu bestellen.
Juni 2011. Beim Abendessen erster gemeinsamer Blick auf den neuen Spielplan.
Sie: „Stuttgart, unfreundliche Ordner, Zäune, will ich nicht.“
Er: „Bist du blöd?! Saisonauftakt!“
…
Er: „Scheiss HSV, bezahl ich nicht mehr!“
Sie: „Aber Hamburg – ist doch immer schön!“
…
Sie: „Mainz diesmal nicht!“
Er: „Jetzt reichts aber – neues Stadion, Menschenskind!“
…
Sie: „Freiburg im Winter aber ohne uns!“
Er: „Was?! Da isses nie unter 20 Grad! Dreisamstadion!“
…
Er: „Nürnberg unter der Woche, kannze knicken“
Sie: „Schomma was von Urlaub gehört?!“
…
Sie: „Hoffenheim, mal’n Wein trinken oder so, da könnten wir doch…“
Er: „Hoffe-wer? Gibt’s in meinem Navi nicht.“
…
Er: „Gladbach, den Lärm ertrag ich nicht mehr, die können mich mal!“
Sie: „Mann! Da ist unsere kürzeste Auswärtsfahrt!“
…
Sie: „Kaiserslautern, die Schmach vom letzten Jahr, da will ich nie mehr hin.“
Er: „Wat?? Die Schmach vom letzten Jahr! Eben deshalb müssmer hin!“
…
Sie: „…das Schlauchboot…?“
Er (angwidert): „…wenigsten singen wir sie da in Grund und Boden…“
…
Er: „Berlin? Die Typen, die nichtmal ‚Schalke‘ aussprechen können und gar nicht wissen, weshalb?!“
Sie: „Aber die Freunde besuchen, die Museen, da müssen wir hin!“
…
Er: „Bremen boykottieren wir wegen letztes Mal, Zäune, nix zu Trinken im Block!“
Sie: „Hast du sie noch alle?! Letztes Saisonspiel!“
…
Jedes Jahr dieselbe Scheiße.
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
wir können bei diesem berghöfer alle einpacken. er machts nicht nur, er schreibt auch die besten texte. muss er halt selber den rest schreiben. wir haben uns genug abgemüht.
🙂 alle Jahre wieder – kommt mir irgendwie bekannt vor – Spielplan-Check mit Urlaubs-, Dienst- u. DB-Fahr-Plan.
So isses!
Ich kuck nach draußen: nur grau und naß.
Oh, ein neuer Text von Matthias. Den lese ich jetzt und dann geht’s mir besser.
So isses. Schon zaubert er mir wieder ein Lächeln ins Gesicht. Danke!
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