Frank Herbrechter , geboren 1970, Mitglied bei Schalke und den „Königsblauen Schermbeckern“, ist gerne mit Freunden auf Auswärtsfahrt und organisiert dabei meist die Touren , weil sowas auch sein Beruf ist. Deshalb werden das dann gerne mal 3-4tägige Reisen, in denen Land, Leute und natürlich andere Fans kennengelernt werden.
Manchmal passt’s mit Zeit für solche Touren aber nicht und manchmal läuft das Ganze etwas „aus dem Ruder“…
Lange ist es ja wirklich noch nicht her, aber halt typisch mein Schalke. Im Sommer 2009, wir hatten einen neuen Trainer und die Sommerpause war mal wieder so schrecklich lang. Da lag es doch nahe, direkt das DFB–Pokal Erstrundenspiel gegen Germania Windeck zu schauen. Sollen wir nun hin? Haben wir nicht zu Hause versprochen, dass die Sommerpause zur selbigen- also zur Pause – genutzt wird? Ist keiner von uns noch im Urlaub und überhaupt: Germania wer?
Egal, es ist wie immer: Natürlich wollen wir das Spiel sehen; es spielt unser Verein!
Aber hinfahren klappt nicht – irgendwo mussten wir am späten Abend noch hin. Das heißt ja, der Fahrer trinkt kein Bier, an einem Samstag, und überhaupt, auf einmal war viel zu wenig Zeit für viel zu viel Blau und Weiß übrig. Typisch, da jeder die Entscheidung immer weiter auf die lange Bank schob. Gut, wenn wir schon nicht hinfahren, dann gucken wir das Spiel wenigstens im TV. Gesagt, getan, nur wo? Schließlich kommen wir vom Dorf und Pay-TV muss nicht sein. Fußball gucken wir ja lieber live! Schnell unsere Schalke-Fanclubkneipe angerufen, ob die das Spiel wie immer zeigen. Nein, geschlossenen Gesellschaft. So ein Mist, dann haben wir ja noch eine Alternative: Im Sommer haben viele Kneipen Betriebsferien, oder Freunde sind verreist. Dort angerufen – ihr ahnt schon, auch geschlossen. Es war nun aber auch schon 17:30 Uhr am Spieltag und uns ging bereits mächtig die Düse. Wir verpassen unseren S04!
Nun ging dann doch alles rasend schnell; das Spiel wird ja „erst“ um 19:30 Uhr in Köln angepfiffen. Bock hätten wir schon, nämlich richtig Bock! Im innersten unseres Herzens wollten wir sowieso fahren, und Köln ist ja mit 120 km pro Strecke „fast um die Ecke“. Wer macht denn jetzt den Fahrer? Schnell meine Frau gefragt, die kennt uns Verrückte und es ist ja fast nix schöner als mit eigenem Chauffeur zu reisen. Jetzt das Trikot an, den Schal gegriffen, meinen lieben Schalke Freund eingeladen, das obligatorische Fahrtbier gebunkert und ab auf die Piste. Übrigens, liebe Frau, die Fahrt muss nun Zack Zack gehen, warum so langsam? Ist doch schließlich Schalke und keine Beerdigung!
Ihr ahnt schon, geklappt hat es irgendwie, auch wenn das Parkplatzfinden viel Zeit in Anspruch nahm. Drei Karten bekamen wir auch noch an der Kasse und sogar sonnige Plätze auf der Tribüne. Bei wunderschön untergehender Sonne war meine Frau auf ihrem Platz so doch noch einigermaßen zufrieden mit der Samstagabend-Gestaltung und wir waren glückselig, doch noch live im Stadion zu sein, mit ´nem Becher Bier oder zwei, oder drei und mit der obligatorischen Bratwurst.
Das Spiel ging dann so klar aus, wie die Begegnung es auf dem Papier hergab: 2 Tore vor der Pause, Zambrano und Kuranyi, und zwei Buden durch Kenia und Höwedes in der zweiten Hälfte.
Abschließend 1904 Mal Danke an meine Gattin für ihr Verständnis, Danke dem lieben und immer spontanen Mike und natürlich auch meinem verrückten Verein Schalke 04!!!
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
Ne klasse Geschichte. Ich war damals auch dort.