Astrid Mooren wurde der Virus nicht in die Wiege gelegt, sie fand vielmehr im Teenie-Alter die Kremers Zwillinge toll, und das brachte sie auf Schalke, wo sie mit 15 in Block 4 der Parkstadion-Nordkurve ihren späteren Ehemann kennenlernte. Seither sind sie zusammen als Schalker Allesfahrer unterwegs.
…und wer fahren will, der braucht halt manchmal ein Auto…
Vorweg kurz angemerkt: Wir wohnen nicht direkt in der Heimatstadt unseres S04. Wir wohnen in einer angrenzenden Stadt, in der die Fußballfarbe Rot vorherrscht, das hat uns aber in den letzten 35 Jahre eher des öfteren amüsiert, als dass wir uns über das rot-weiße Volk geärgert haben.
Naja, aber wie das bei uns Blauen nun mal so ist, heißt es ja auch Farbe bekennen, und das machen wir in Essen halt unter anderem dadurch, dass man sein Auto entsprechend kennzeichnet.
Ich sollte nun zum ersten Mal in meinem Leben ein eigenes nagelneues Auto bekommen, da hat man natürlich seine Vorstellungen. Ich hab mich für die Farbe „weiß“ entschieden, da macht sich der blaue S04 Aufkleber besonders gut.
Als die Anmeldung durch das Autohaus ansteht, fahren Pummel und ich einen Tag vorher da vorbei, unter anderem wird ein Zettel abgegeben, auf dem zehn Wunschkennzeichen vermerkt sind. Und alle enden natürlich mit 1904. Des weiteren haben wir noch eine Nummernschildumrandung im Gepäck, selbstverständlich eine vom FC Schalke 04, die soll hinter das Kennzeichen.
Unser Autoverkäufer bittet uns, die Umrandung in die Werkstatt zu bringen, damit diese an dem neuen Auto angebracht wird. Wir kommen in die Werkstatt, da kommt ein Typ an und meint kackfrech, das brächte er nicht an, er sei eine Zecke – also, er meinte, er sei Dortmunder.
Der erste Ärger vorprogrammiert.
Der Verkäufer kommt dazu, und die Zecke aus der Werkstatt muss den Ball flach halten. Aber wir hatten schon kein gutes Gefühl mehr bei diesem Autokauf.
Am nächsten Tag kommen wir mit einem Batzen Geld und frohen Mutes wieder in das Autohaus und wir bekommen unseren nagelneuen Fahrzeugschein hingelegt.
Das Kennzeichen endet auf „1909“.
Mein Inneres schreit!
Bluthochdruck, kurz vor einem Herzinfarkt, „das darf ja nicht wahr sein!“, wir gucken uns nur an und ich teile dem Autoverkäufer mit, dass ich dieses Auto nicht in Empfang nehmen werde und auch keinen Cent in dem Autohaus lasse.
Ratlosigkeit, der 2. Chef kommt, der 1. Chef kommt, alle suchen nach Gründen, warum es zu diesem Nummernschild gekommen ist. Uns ist das alles egal und es steht zu 10.000 Prozent fest, dass wir keinen Meter mit diesem Auto fahren werden.
So jetzt mach ich es aber kurz, das ganze Theater hat nämlich über eine Stunde gedauert, es war Freitag und am Montag konnte ich das Auto dann, zwar nicht mit meinem Wunschkennzeichen, aber doch mit der Endnummer „1904“ abholen.
Zu diesem Zeitpunkt gab es bei dem Straßenverkehrsamt unserer Stadt nur noch insgesamt sechs freie Nummernschilder mit der „1904“. Komisch, es gibt wohl noch mehr, die so denken wie wir.
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
Prinzipien sollte man schon haben!
Mein Kennzeichen endet ebenfalls auf „1904“, da ich in LÜ-Nord wohne, sind aber reichlich davon noch frei;-)))
Glückauf,
Enatz
und ich hab mich schon über ne TÜV-Plakette in ekligen Farben und mit ner besonders fiesen Zahlenkombination aufgeregt … 🙂
Gut, dass in GE die Wahrscheinlichkeit solcher Begebenheiten doch recht überschaubar ist.
Da würde ich ja nie wieder ein Auto kaufen… 🙂
Die 1904 ist bei mir auch Pflicht auf dem Kennzeichen. Buchstaben sind zunächst zweitrangig…
Glückauf
Tolle Standfestigkeit und gute Geschichte.