Hanne Büscher meint, wenn man in Buer geboren wäre, den Geschichten von Papa und Onkel lauschte, zB denen vom Spiel 1931 gegen Fortuna, dann habe man eigentlich keine Wahl – der erste Stadionbesuch galt dann aber dennoch Sepp Maier: Schalke gegen Bayern in der Glückaufkampfbahn. Schon nach ein paar Minuten aber war der Sepp egal und nur noch Schalke zählte.
Königsblau gewinnt in Hannover gegen die Jungs vom Betzenberg den DFB-Pokal und wird in Gelsenkirchen groß empfangen – unter anderem von zwei glücklichen Schwestern.
Pokalsieg 1972!
Seit Jahren gingen wir ins Stadion. Das Schalkersein von Vater und Onkel geerbt und jetzt endlich ein Titel! Wir hatten den Pokal gewonnen, und die Meldung kam über Radio, oder wars die Zeitung?, dass es am nächsten Tag einen Empfang der Helden in Gelsenkirchen geben sollte.
Meine Schwester, damals 17, und ich, damals 19, waren uns sofort einig:
„Da müssen wir hin!“
Wir wissen beide nicht mehr, wo und wie wir das Spiel erlebt haben, aber an den Empfang können wir uns noch gut erinnern: Los ging es von Bülse mit dem Bus nach Buer, dort in die 302 Richtung Gelsenkirchen. Schon in der Bahn kamen wir mit einer Frau ins Gespräch. Für uns damals eine Oma, aus heutiger Sicht vielleicht in unserem jetzigen Alter ;-). Sie erzählte uns, dass sie auf dem Weg zu ihrer Freundin wäre. Die wohnte auf der Bahnhofstrasse und da sie selbst seit Kindheitstagen Schalkefan sei, könnte sie sich das doch nicht entgehen lassen. So etwas wärmt das Herz und bestätigt das Gefühl: irgendwie sind wir Schalker eine Familie.
Am Bahnhof angekommen, war natürlich viel los, aber ich glaube, nicht so eine Menschenmenge wie im Mai 2011. Wir jubelten den Spielern zu und begleiteten den Korso über die Bahnhofstrasse zum Marktplatz. Dort erwischten wir Plätze direkt in der ersten Reihe vor, ja, was war es – eine Bühne? ein Tieflader?
Natürlich Jubel, Reden, Pokal zeigen. Als ich meiner Schwester etwas zurufen wollte, merkte ich, dass sie nur kreischte und gar nicht mehr ansprechbar war. Sie war völlig weggetreten!
Aus Filmen wusste ich: Jetzt eine Ohrfeige!!!
Und genau das bekam sie zu spüren und es funktionierte! Wir haben noch oft darüber geredet und sie kann sich an diesen Moment nicht mehr erinnern. Ich mich aber dafür ganz genau.
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres und/oder Interessantes über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Klar erkennbar muss sein, ob es sich um eine wahre Geschichte handelt oder um einen Prosatext, also einen konstruierten, erfundenen, der etwas Bestimmtes ausdrücken will in Bezug auf den FC Schalke 04.
Wichtig ist natürlich auch, dass ihr kein Problem damit habt, dass euer Text hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.