Oh, du mein Österreich

Mike Rexforth, seit bald vier Jahrzehnten Schalke-Fan, ist Auswärtsfahrer und Fantour-Organisator, sowie zweifacher Bezwinger von Jens Lehmann (als er in der A-Jugend von Schalke spielte)

Die (lange) Geschichte von 11 Freunden, die eine „Fanfahrt“ zum Schalker Trainingslager in Irdning gewannen.

Auch in war ein glücklicher Gewinner der „11 Freunde Aktion“ des SFCV und Gazprom und schildere mal meine Eindrücke des Ganzen. Erstmal an dieser Stelle ein Rat an alle Schalker, achtet auf solche Aktionen und seid kreativ. Es lohnt sich, wie unsere gemeinsame Tour bewiesen hat. Eine toll organisierte Fahrt war es, die wir da gewonnen haben, Svenja S., Bernd K. von Gazprom, unser Stadionsprecher Dirk O-B und Arthur S. vom SFCV haben uns an diesen Tagen super betreut. Schon der Empfang im Vereinsheim des SFCV war nett. Ein paar Bierchen, Schnittchen und leckere Salate waren um 23 Uhr vorbereitet, um uns für die, wie sich zeigte, anstrengende Fahrt, zu stärken. Erste Kontakte wurden zu den Mitgewinnern aus Warendorf geknüpft. Dafür sorgte auch schon Theo, The Voice des Clubs. Um 0.04 Uhr bestiegen wir den Mannschaftsbus II unserer Königsblauen. Leider hatte der Busfahrer wohl überhaupt nicht die Gewinnergeschichte der Schermbecker Kneip-Tourfahrer gelesen. Die Biervorräte waren unserem Durst nicht ganz ausreichend an Board vorhanden und den sommerlichen Temperaturen geschuldet. Aber wir sind ja auch vor nichts bange.

Es entwickelte sich eine prächtige, ausgelassene Stimmung im Bus, dafür sorgte schon Yvonne, die I-Phone Soundanlage eines Kollegen, die unaufhörlich alte Schalker Klassiker uns um die Ohren haute. So begannen wir den knapp 950 km langen Weg in die Steiermark.

Das Vergnügen:

Nach durchzechter Nacht im Bus kamen wir müde aber überglücklich in dem eigens für uns gebuchten Alpengasthof Grimmingblick in der Steiermark an. Familie Stieg und Gazprom Pressechefin Svenja S. empfingen uns freundlichst mit Bier und einem zünftigen Grillfest. In der Sonne Österreichs ließen wir es uns gut gehen. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt schon ausgelassen und es war klar, ….hier konnte nichts mehr schief gehen. Die Sprüche flogen den Anwesenden nur so um die Ohren, man hätte Bücher damit füllen können. Es blieben noch ein paar Minuten Zeit um sich unter die kalte Dusche zu stellen bevor die zweistündige Busfahrt zum Spiel gegen die Murtal Auswahl begann. Trotz Navi gab es einige Konfusion im Bus. Zum Schluss standen wir mitten auf der Autobahnabfahrt und mußten uns von einem Einheimischen den Weg erklären lassen. Kurz vor dem Spiel kamen wir auf dem Sportgelände an. Schnell füllte sich der Platz vor dem Bus. Trotz das wir schon reichlich angeschlagen waren, gab es auf der anderen Seite bei den Österreichern wohl noch angeschlagenere Leute. Anders ist es nicht zu erklären, trotz das es offensichtlich erkennbar war, dass wir nicht mehr im besten Profifußballerzustand waren, die Leute uns nicht vom Hintern wichen. Selbst als wir uns auf die Schnelle noch ein Bierchen am Bierwagen bestellen wollten, verwickelte uns DER SOHN VON ERNST HAPPEL und seine 5 Kollegen (so nannte er sich) in ein fußballerisches Gespräch von GERINGEM Niveau. Fluchtversuche zwecklos. Am Ende saßen die 6 auch noch neben uns auf der Tribühne (wenigstens nur für eine Halbzeit). Die Karten die sie von uns für ein Heimspiel in der Arena ergattern wollten, haben wir mit unserem Leben verteidigt (nicht jeder gehört ins Stadion). Auch hier flossen die Bierchen durch unsere Kehlen. Das Spiel fing an.

1. Halbzeit: Schober – Uchida, Höwedes, Metzelder, Schmitz – Kluge, Matip -Farfan, Rakitic – Gavranovic, Edu

Wo fang ich an: Schober. Gut das wir die Nummer 1 Deuschlands im Kader haben. Schober ist in die Jahre gekommen, war noch nie der spielende Keeper, lebte immer von seiner körperlichen Präsenz und seinem guten Stellungsspiel – ich kenn ihn noch aus Marler Zeit als er in unserer Jugendmannschaft spielte. Im Spiel hatte er einige Probleme, auch in den Bereichen wo er normalerweise Stärken zeigt. Mit etwas Glück hätten die Murtal Jungs ihn in 1-2 Situationen locker überlupfen können, stand er doch viel zu weit vor dem Tor. Bälle aus dem Spiel jagt er immer noch nahezu unkontrolliert nach vorne. Für den Spielaufbau natürlich tödlich. Sie kommen nicht in den Fuß, in den Lauf, sondern meistens hoch im vorderen Mittelfeld an. Dass wir da keine Brecher haben, die den Gegner abschirmen und den hohen Ball problemlos verarbeiten können, wissen wir doch. warum diese Dinger. Da nehme ich die Kugel doch lieber an und zwing die vor mir stehende Spieler doch zum Mitspiel damit ein ruhiger, kontrollierter Spielaufbau erfolgen kann. Das setzt natürlich voraus, dass diese sich im Raum auch anbieten. Uchida (USCHI) hat das auf der rechten Seite in diesem Spiel versucht, hat sich auch immer wieder ins Spiel nach Vorne eingeschaltet und mit Farfan auch oft eine Anspielstation gefunden. Leider ist er immer auf der Außenbahn kleben geblieben und hat Farfan damit das ein oder andere Mal zugelaufen. Schmitz auf der anderen Seite gehört da nicht hin, nicht in die IV. Da wird er völlig verheizt. Er muß vorgezogener spielen. War in dem Spiel auch blass, wohl dem Umstand der Position geschuldet. Höwedes ist ein Leader und gesetzt. An ihm werden wir noch viel Spaß haben (dazu mehr wenn ich über das Training berichte). Metze hat einen soldiden Part gespielt. Sicherlich kann man noch mehr im Spiel nach vorne erwarten. Da meine ich jetzt nicht nur die Standards. Er ist ballsicher, körperlich robust. Da erhoffe ich mir für die Spieleröffnung einiges.

Matip war in dem Spiel sehr verhalten, erlaubte sich auch die ein oder andere Unkonzentriertheit. Auf mich macht er immer den Eindruck als laufe er nur ein Tempo. Ich würde mal gerne ein Spiel neben ihm spielen um den Eindruck zu entkräften. Damit besteht natürlich die Gefahr, dass er von gestandenen Profis leicht auszurechnen ist. Ein dynamischer Spieler wird in der Balleroberung gegen ihn Vorteile haben. Er ist zwar ballsicher, spielt auch für sein Alter mit viel Auge, muss aber um in die ersten 11 zu kommen, schneller eröffnen. Kluge: Ich ändere meine Meinung zu ihm. Im jetzigen Kader unverzichtbar. Ballsicher, ohne große Fehler. Läuft das ganze Spiele, geht die Wege nach hinten und ist sich für nichts zu schade. Allerdings….warum hat er nach vorne so wenig Traute. In Nürnberg hat er nach Vorne mehr Verantwortung übernommen. Hier hält er den Ball so lange wie möglich um nicht Gefahr zu laufen mit einem schnellen Ball einen Fehlpaß zu spielen. Magath muß ihm hier Vertrauen einflößen. Er kann die Dinger spielen……warum tut er es nicht. Wenn er das hinbekommt werden wir noch mehr Freude an ihm haben und er überzeugt mich dann wirklich.

Mein Freund Ivan. Junge, Junge. Habe ich an ihm gezweifelt und ihm auch oftmals gewisse Fähigkeiten abgesprochen. Aber….was macht körperliches Fitness nicht aus. Mir gefällt er in der 6er Position richtig gut. Auch als 8 kann ich ihn mir vorstellen. Er wird immer mehr zum Leader, hat in dem Spiel die Bälle gefordert, saubere Abspiele geliefert und war sich auch nicht zu schade hinten mal auszuhelfen. Wenn er jetzt aus der Distanz noch torgefährlich wird, wird er aus der Mannschaft nicht wegzudenken sein. Allerdings werden dann die Angebote kommen!

Über die anderen Jungs aus der Anfangsformation habe ich mich schon geäußert, daher wiederhole ich jetzt nicht.

2. Halbzeit: Unnerstall – Reginiussen, Matip, Papadopoulos, Hao – Moritz, Westermann, Jones – Baumjohann – Müller, Pourie

Unnerstall hatte in diesem Spiel deutliche Vorteile gegenüber Schober. Die neue Generation Torhüter, mitspielend, aufmerksam, allerdings noch deutlich unsicher. Das braucht noch Zeit. Papadopoulos….ich gebe zu, ich bin ein Freund dieses Spielertyps. Technisch sauber, willenstark, kompromisslos, kopfballstark. Ein ehrlicher Arbeiter. So was gefällt in der Arena. Ein richtig gute Ergänzung für die IV (vielleicht auch schon mehr). Die Schnelligkeit kann ich noch nicht beurteilen, da der Bereich später in der Vorbereitung angepackt wird. Aber OUZO (wie er von uns getauft wurde) kann was.

Reginiussen – unauffällig, HAO – das ist im Leben kein Spieler für die IV, ich halt mich aber mit einer Beurteilung zurück. Den muß ich mir mal näher anschauen. Auch die bisherigen Auftritte der Vorsaison haben mich noch nicht aufhorchen lassen.

Jones – er ist auf gutem Weg. Der Wille war schon erkennbar. Sicherlich ein guter 6er wenn er zu 100% fit ist, allerdings birgt er auch ein gewisses Risiko in sich. Oftmals sind die Wege nach vorne auch nicht unbedingt wohl durchdacht. Wenn er die Kugel hat dann gibt es nur ein Ziel, ab nach vorne. Da werden aber seine technische Mängel und sein manchmal fehlender Blick für den Mitspieler zum Risiko. Deshalb glaube ich auch wird Magath immer eine Doppel-6 spielen müssen wenn Jones aufgestellt wird. Denn eine schnell spielende Mannschaft wird problemlos einen festgelaufenen Jones überspielen und dann wird es gefährlich! Magath muß ihm hier noch mehr Disziplin beibringen….aber der Charakter wird es nicht einfach machen.

Westermann – ich kann seinen Weggang verstehen. Auf seiner gelieber Position in der Innenverteidigung hat er keine Chance. Höwedes und Metzelder sind da erste Wahl….und mal ganz ehrlich. Eine starke letzte Saison hat er nicht gespielt. Schade um den Charakter Westermann, eine ruhige, besonnene, ehrliche Haut. Das Angebot vom HSV musste er annehmen und….am Ende hat er mit diesem Schritt auch zum Wohle der Vereins gehandelt. DANKE Heiko!

Baumi – was für ein verborgenes Talent in ihm, der kann alles – nur nicht seinen Kopf ausschalten. Das wird ihm zu Verhägnis werden. Er scheint mit dem Druck der auf ihm lastet nicht fertig zu werden. Alles kann nicht klappen – aber Mund abwaschen, nächste Aktion, das scheint er nicht gelernt zu haben. Damit bleibt sein unglaubliches Talent im Verborgenen. Die Frage ist, wie lange macht Magath das mit!

Schlusspfiff: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Nach all den Bierchen kommt Hunger auf, es entbrennt eine lebhafte Diskussion über die Art der Nahrungsaufnahme. So richtig haut uns das Angebot des Bierstandes vor dem Stadion nicht vom Hocker, drin ist der Grill auch schon geplündert gewesen. Mit dem Mannschaftsbus bei „MC“ aufzuschlagen ist auch keine tolle Idee gewesen, jedenfalls gab es Bedenken. Also, wofür haben wir denn unsere Tour-Chef-Organisatorin Svenja dabei. Schwups, ein Anruf im Gatshof und schon setzt sich die Küche in Bewegung und garantiert für unsere Ankunft „leckere Speisen“! Gab es eigentlich noch Bier auf der Rückfahrt außer das was wir vom Stadion in der Hand hielten! Ich habs vergessen ……

Vor der Abfahrt natürlich wieder der gleiche Hype um uns und den Bus. Unseren „The Voice Dirk“ hatten natürlich spätestens jetzt auch alle erkannt. Also mußten diese versoffenen anderen Mitfahrer doch irgendwas mit Schalke zu tun haben. Fotos wurden gemacht, das Innere des Busses interessierte auch so manchen der frisch geduschten Auswahlspieler der Murtis! „Raus, das ist unser Bus!“, ranzte man den abgekämpften Verlierern nicht ganz ernst gemeint zu. Es zeigte Wirkung. Plötzlich hatte ich einen Stapel Infohefte des Vereines wo wir zu Gast waren in der Hand. „Für die Nordkurve-Jungs“ – so hieß es. Was die damit wollen, weiß ich allerdings nicht. Höflichst packte ich die Blättchen ein, gelesen habe ich keins. Konnte ich auch nicht mehr. Der Fahrer hupte, wir stiegen zufrieden ein.

Auf der Alm angekommen trauten wir unseren Augen nicht. Das Essen war vorbereitet, Schinken-, Käseplatten, Peperoni (die Milden grünen in besonders langer Form), Brot und ein weiß geraspeltes Etwas im Glas und auf dem Schinken. Gerd war unvorsichtig und meinte es zu gut mit den Raspeln….es war kein Käse, das sei verraten. Radi gehobelt …..mit solch Schärfe, dass es selbst dem geübten Scharfmaul Gerd die Tränen in die Augen schießen ließ. Jetzt, man soll es nicht glauben kam der Durst wieder! Frau Chefwirtin und ihre Schwägerin kamen ins Schwitzen. Cheffe mußte die Küche ja bedienen. Also…..wir Schermbecker haben ja alles auf solch einer Fahrt dabei. Auch einen Aushilfsgastronom, sprich Ehemann der Schermbeck-Gahlener Spitzenköchin Sandra Zens von der Schwarzdrossel. Killi übernahm mal eben die Theke. Am Anfang mußte er sich mit der merkwürdigen Art des Ausschanks vertraut machen. Was ihr wissen müßt: Die Österreicher geben Getränke am Zapfhahn erst frei, wenn die Computerkasse die Bestellung vorher eingebucht hat. Nix mit Vorzapfen, oder so. Neee, eingebucht, Glas unter den Zapfautomat, Knopf gedrück und schon löpt es. Und hört genau bei 0,3 l auf zu laufen. Dann gibt es eine weitere Taste „Schaum“!!! Du glaubst es nicht! Da drückste drauf und ….ploppp, haste ne Krone. Man sollte allerdings schnell trinken sonst ist sie so schnell wie sie gekommen ist auch wieder futsch.

Also Killi hat seine Sache super gemacht, die Wirtsleute konnten endlich mal Pause machen. Aber wie das so ist wenn Du einen Schermbecker an die Theke stellst. Der entdeckt garantiert schmackhafte flüssige Sachen die man neben dem Bier ausschenken kann. Mal abgesehen davon, dass die Warendorfer auch das uns bekannte „Sträußchen“ an Board hatten und nicht mit Ausschank geizten, fand Killi unter Anleitung der Chefin einen Hausbrand „Zirbel“.

Boah….Junge, Junge. Der war auf Tannenzapfen aufgesetzt. Da hättest Du dir auch die Beine mit einreiben können…. so sahen nach dem Verköstigen die Gesichter aus. War eh alles egal. Die Stimmung stieg! Gegen 2 Uhr war der Spuk dann vorbei, wir hatten ja einen anstrengenden nächsten Tag vor uns! Ab ins Bett!

Gegen 5 Uhr wurde ich wach, der Fernseher lief, hatte ich den angemacht??? Noch 3 Stunden bis zum Frühstück!

8.00 Uhr Frühstück.

Der Körper schreit nach gesunder Kost. Es gab Brödels, Körner-, Rosinen- und Weißbrot. Dazu verschiedene Cerealien (Müsli, Cornfalkes, etc.). Verschiedene Wurst und Käsesorten, Marmelade, Obst, Joghurt U N D jaaaa, auch unseren liebesten Brotaufstrich der Nationalkicker in braun, ja Herr Oberschulte-Beckmann, er war da….auch wenn nicht lange. Entweder war es dein Sohn, der alles verputzte oder ……?

Bis in die tiefe Nacht hinein gab es keine verläßlichen Infos, wann Quälix denn seine Mannen auf den grünen Rasen schicken wollte. Die Presseabteilung der Schalker wußte zu berichten, dass sie nix zu berichten habe. Also wurde vermutet, dass um 10 Uhr Trainingsstart sei. Da war das Frühstück um 8 Uhr wohl terminiert.

Denkste. Svenja hatte dann doch endlich eine verläßliche Info erhalten. TRAININGSSTART um 9.15 Uhr …… jetzt aber schnell den letzten Flake aus der Zahnlücke gekratzt und ab in den Bus. Pünktlich konnten wir im Leben nicht mehr sein. Am Stadion in Irdning angekommen wurden wir schon von einigen wartenden Fans empfangen. Ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft noch keiner zu Gesicht bekommen hatte. Enttäuschung….waren wir umsonst vor Ort!

Plötzlich der Hinweis die Mannschaft sei schon auf dem Rasen….also nix wie los. Der Hauptplatz war leer, am Nebenplatz waren die ersten Zaungäste gesichtet worden. Ein Zeichen das dort was zu sehen war. Tatsächlich…auf dem Feld eine vom Feldwebel „Werner L.“ gequältet Truppe. Es waren gefühlte 30 Grad um 9.45 Uhr. Die Jungs mußten tatsächlich schon ein paar Minuten auf dem Buckel gehabt haben. Metze fühlte sich genötig etwas Luft an seine Oberschenkel kommen zu lassen. Schön sauber bis zum Anschlag war die Buchse aufgekrempelt! Und dann kamen Kräftigungsübungen, die die Welt noch nicht gesehen hat. Ich jedenfalls nicht!!! Sorgen um körperliche Fitness müssen wir uns nicht machen…beobachtet von 5 Trainern und Betreuern spulte Leuthard sein Programm gnadenlos runter. Unser Ex-König Killi bemerkte am Rande der schwitzenden Truppe einen älteren Herren, den er zu der Kategorie Busfahrer zählte…..er versuchte teils die Vorturnungen von Leuthard mitzumachen. Kili…..nochmals….das war nicht der Busfahrer, das war unser FELIX!!!!

Vermehrt hörte man von der Tribühne das laute Fluchen der Zuschauer, die österreichischen Stechmücken waren eingeflogen um uns unser Blut zu klauen. Denen schien es völlig egal zu sein, dass nach einem Stich für sie der Tag eine andere Wende nehmen würde. Ein Stich reichte um ihnen entweder den Tod durch unsere Hand zu bringen, oder völlig stonded vom Restalkohol vom Himmel zu fallen.

Die Jungs auf dem Rasen schwitzten weiter!

Nach diversen Spielformen endete das Training. Für einige von uns brach die Zeit des Autogrammsammelns an. Meine Tochter hatte da klare Vorstellungen wessen Name auf ihrem Trikot verewigt werden sollte. Also machte ich mich auf den Weg zur Kabine. Jetzt war auch klar, warum niemand das Ankommen der Spieler bemerkt hatte. Schön aneinander gereiht standen die Mountainbikes am Zaun. Mein erster Kandidat war der Chef, höflich nach einem Autogramm gefragt, höflich auf später vertröstet worden……dann kam er von ganz alleine, entschuldigte sich und gab bereitwillig seine Signatur auf meinem Rücken. Nach und nach die anderen Spieler auch, sichtlich gezeichnet von der harten Einheit. Keine Absage…..Jermaine Jones erkannte uns in unseren Schermbecker Kneip-Tour Shirts und war baff, dass so viele aus seinem alten Wohnort hier in Irdnigen waren. Begeisterung kam auf. Der Letzte im Bunde war Lars Unnerstall, fix und fertig, aber….Respekt, im Kraftbereich hatte er schon eine gute, zwar nicht ganz geschmeidige Figur gemacht, im Spielbereich zog er dann voll mit und hier konnte man sehen, dass auch er wie Manuel mit der Kugel umgehen kann.

Jedenfalls hatte Lars keine Körner mehr, und auch wenig Lust (Späßle gemacht) mit dem Bike den 4km langen Aufstieg zur Burg zu fahren….Seine Frage an uns: Jungs habt ihr ein Auto mit und könnt micht mitnehmen……Unsere Antwort: Neh, aber den Mannschaftsbus II. Davon nahm er dann doch lieber Abstand! Die Meute setzte sich mit dem Rad in Bewegung, weit kamen sie nicht. Keine 200m war ein kleiner Badesee. Ich glaube alle sind mit den Klamotten Reingesprungen und haben sich abgekühlt.

Wir hatten, wie war es anders zu erwarten: DURST. Unser Lübecker Gastfahrer Peter M. zeigte sich nicht geizig. Es gab halbe Liter….es sollten nicht die letzten an diesem Tag bleiben! Mittlerweile waren wir durch einen verlorenen Quiz mit „The Voice“ nichtstolzer Besitzer von Trikots in roter Farbe. Der Aufdruck „Energiebündel“ hatte zwar was von Realität, allerdings gefielen uns die weißen Shirts der Warendorfer mit der Aufschrift „Torschützenkönig“ viel besser. Den Verlust des Contests im Bus schieb ich mal auf die vielen Bier! Die Trikots, das sei erwähnt, sollten wir während des vom SFCV organisierten Fanturniers tragen.

Endlich hatte der Begriff Mannschaftsbus eine völlig neue Bedeutung für uns gewonnen. Wir waren eine Mannschaft, nee, in Farbe 2 und auf dem Weg zu einer gefühlten WM. Wer sich die Bilder auf der Gazprom Sport Seite anschaut hat eine Vorstellung davon welch Sportskanonen unterwegs zum Turnier ihres Lebens waren.

Egal, erst wollten wir ja nicht, dann konnten wir nicht anders. Am Stadion angekommen stand erst mal Maloche auf dem Programm! Musik ausladen, Bierfässer schleppen, Tische, Bänke, Grill, etc.
Habe ich eigentlich schon erwähnt das wir die 4 Liter Veltins bereits 2 Tage bei 35 Grad durch die Weltgeschichte fuhren? Mir wurd Angst um Bange bei der Vorstellung das Zeug müßte ich heute noch trinken. Auch Arthur S. konnte meine Skepsin nicht ganz vom Tisch wischen.

Ich brauchte erstmal was Kaltes zu trinken. Die Handtücher auf dem Wembleyrasen ausgefaltet, die ersten fiesen Stechfliegen erlegt, kam auch schon Franz von Raesfeld mit dem willigen Wilmen vorbei, in der Hand 1/2 Liter Bier, eisklat! Der Tag schien gerettet, anders ausgedrückt, das Unheil nahm seinen Lauf. Meine Mama hat mal gesagt, Junge mit Alkohol im Blut geht man nicht schwimmen, papperlapap! Rein ins kühle klare Bergnass! Leider sind gleichzeitig eine Menge Walrösser mit reingesprungen. Der Teich schien sich zu leeren! Habe ich erwähnt, dass das Bier schon leer war, also gleich ein neues bestellt.

Wir wurden immer mutiger. Wollten wir doch in unserem Zustand auf keinen Fall vor den Ball treten….der Rasen und der WM Ball des Jahres 2006 lachten. Irgendwie war sein Name „Teamgeist“ an diesem Tag auch Programm. Marküschle, Der Willige Wilmen, Arthur, Eddie The Eagle, Herr Advokat machten den Anfang mit der Kugel. Ich hatte noch irgendwie Respekt. Hatte ich doch vor 8 Jahren meine aktive Karriere an der Kugel beendet und mir vor einigne Wochen bei einer Reunion trotz zwölfwöchiger Vorbereitungszeit im Wald nach fünf Minuten eine üble Zerrung zugezogen. Noch ein Pils weiter war es auch egal! Ran an die Murmel. Siehe da, der Muskel hielt, der Spaß kam und ebenso die anderen Jungs. Peter, Die Trompete, Alex, Der König, selbst Franz von Raesfeld ließ es sich trotz Bänderriß nicht nehmen wenigstens am Spielfeldrand dabei zu sein. ER WAR AUCH EIN PRIMA BIERHOLER!!! Die Kugel lief, Stärken und Schwächen wurden besprochen und …..rums….wir waren ein Team und wollten antreten!

Das nächste Bier kam und mit ihm der Mut und die Zuversicht, die zu schwinden begann, als wir das Team der ULTRAS sahen. Stählern, freier Oberkörper….hatten wir auch, aber irgendwie war an unseren Körpern doch was anders….., egal noch ein Bier für den MUT! Zum Glück kam das Bier immer noch aus der Gaststätte am See! KALT!!!! Hätten wir uns an dem Fass Veltins vergangen, es wäre anders ausgegangen…aber…..die Zapfanlage leistete Schwerstarbeit!

Das erste Spiel, zum Glück nicht gegen die Ultras, aber wir taten uns schwer, stießen aber auch auf viel Gegenwehr. (Der Dichter läßt grüßen). Rums und plötzlich war das Ding drin, unbeschrieblicher Rubel brach aus. Mit Mann und Maus verteidigten wir die knappe Führung und brachten den Sieg ins Ziel! Unser Stadionsprecher der es sich nicht nehmen ließ dasTurnier zu kommentieren war ob des unglaublichen Sieges angetan von uns. Zweifelte er an unseren Fähigkeiten??? Jedenfalls nicht an unseren Feierkünsten was wir ihm unmißverständlich zu verstehen gaben. Wir hatten die Zuschauer auf unserer Seite.

Jetzt konnten wir es wagen…..das erst VELTINS vom Hahn…..noch etwas magenfreundlich aber….wir hatten Durst! 2 Spiele Zeit bis zum nächsten Einsatz. Die Vetragsverhandlungen mit Arthur, seines Zeichens 2. Vorsitzender des SFCV, begannen…..dann konnte Vollzug gemeldet werden, noch vor dem 2. Spiel war Arthur ein ROTER!

Spiel 2: DIE ULTRAS

Eins muß mal uns ja lassen, gekämpft haben wir.

Katze „Peter Malek“ im Tor vereitelte doch so manchen sicher geglaubten Treffer. Das ganze Team von 1 bis 11 stemmte sich gegen die drohende Niederlage. 3 Minuten vor Schluss steht es noch 0:0. Die Ultras reißen sich die Haare aus……wir feiern jeden abgeblockten Schuss….und rennen den Jungs hinterher. So viel Gegenwehr haben sie sicherlich nicht erwarten. Dann passiert es. Eine kleine Unachtsamkeit in der Zuordnung, ein hoch reingespielter Ball, ein Kopfballversuch wird mit der Schulter ins Netz der NOCH ROTEN unglücklich verlängert! Wir setzen alles auf eine Kappe und kriegen den zweiten ins Netz gelegt.

Andere sahen schlechter gegen die Jungs aus.

Egal, abwischen, weiter zum nächsten Spiel….aber nicht ohne vorher noch einen genommen zu haben. Eine Cola wird vom willigen Wilmen bestellt. Arthur trinkt noch Wasser! Dirk kann sich am Mikro eine kleine Spitze in unsere Richtung nicht verkneifen. Wir werden ihn Lügen strafen!

2 Spiele Pause.

Spiel 3, langsam hauen Bierchen rein. Gut das wir einen großen Teil wieder ausschwitzen! Taktische Umstellungen werden in der Mannschaft vorgenommen. Mich will man hinten nicht mehr sehen, also geht es nach vorne. Unser rasender Reporter Bernd K. hat sich unseren Gegnern angeschlossen. Tja Bernie, T`schuldigung für die beiden geilen Tore die ich Dir da rein gehauen habe. Ich lob mich mal selber weil ich mich gerade an meine alten Tage erinnert fühle. Traumpaß vom Willigen Wilmen in den Lauf auf die rechte Seite und aus nahezu unmöglichem Winkel und unmöglicher Fußhaltung rauscht der Ball ins lange Eck…..nix zu halten. Das 2:0 noch schöner wieder ein Zusammenspiel der beiden Arbeitskollegen, doppelter Doppelpaß und drin war der Fisch. Da staunt der gemeine Fan ….und Bernie natürlich auch.

Alle haben wieder alles gegeben. Das Team hat im Kollektiv funktioniert.

Das Spiel der Spiele steht bevor „Rot“ gegen „Weiß“, oder Schermbeck gegen Warendorf.

2 Spiele Pause.

Spiel 4, das Spiel der Spiele stand bevor.

Es galt die Taktik zu besprechen…..schnell waren wir uns einig. Fußballerisch waren die Jungs aus Warendorf sicherlich die besseren Fußballer….aber wir konnten auch was…denken…wie die Weißen noch an eigenem Trikot spüren sollten. Denn Gerd „Die Trompete“ gab das Motto des Spiels vor….“Verlieren kannste, nur doof darfste nich sein!“ Also, scheiss was auf taktisches Geschwafel…raus an die Front.

Wie sich das für ein odentliches Endspiel gehört sammelten sich die Roten und die Weißen am Spielfeld ran. Die Einlaufmusik war schnell ausgewählt, STATUS Quo, sollte möglich sein….aber…denkste…nervös zuzelte unser Stadionsprechergenie an seinem Sammel-CD-Tisch hin und her. Alles erklang, nur nicht das was wir uns ausgesucht haben. Sichtlich nervös war „THE VOICE“ plötzlich geworden, egal…warten war nicht mehr…wir alle waren viel zu heiß als das wir noch stundenlang hätten am Spielfeldrand warten können.

Also, los gings, schön …wie es sich für ein Endspiel um die Vorherrschaft im Schalkebus gehört, liefen wir wie unsere Vorbilder ins weite Stadionrund und tosendem Beifall ein! An der Mittellinie angekommen verneigten und winkten wir artig unseren Bewunderern zu. Sicherlich hatte keiner damit gerechnet, dass wir, die ROTEN, nach so viel Pilsken immer noch gerade auf den Beinen stehen konnten!

ABER WIR KONNTEN!!

Anpfiff….ich machte mich auf die Socken nach Vorne, denn mein erklärtes Ziel war es den Jungs mit meinem 4. Tor auf die Verliererstraße zu schicken. Weit kam ich nicht, da rissen die Weißen „Torschützenkönige“ schon die Arme hoch! Hä??? Hallo…das waren gerade mal 5 Sekunden….was war passiert. Marküschle hatten einen ATEMBERAUBENDEN Fehlpass gespielt und rums die wums war die Murmel in unserem Kasten. Hohn und Spott….man war das dämlich!

Egal, abputzen, WEITER gehts. Es dauerte auch nicht lange da kam sie, unsere große Chance, Angrfiff von rechts, Schuss aufs Tor, abgewehrt, Nachschuss glänzend gehalten, aber leider nach LINKS halbhoch abgewehrt…..und da war sie meine Chance. Wären Kamers dabei gewesen, Fußballdeutschland hätte noch lange über die Szene gefachsimpelt. In der Luft liegend traf ich den Ball aus halblinker Position mit Vollspann und die Kugel rausche diagonal ins rechte Eck. Nix zu halten, Weltklassetor!

Wir waren wieder im Spiel!!!!

Tja, was soll ich sagen…die Warendorfer Jungs waren nicht wirklich beeindruckt! 2:1 ******* und das 3 Minuten vor Schluss. Wir fighteten kamen aber nicht wirklich vors Tor! Aber dann…ein abgefangener Angriff…Kugel lang raus…und wer stand da sichtlich verdutzt, 2 Warendorfer und der Mike.

Die haben sich buchstäblich über den Haufen gerannt und die Kugel dabei versucht ins Toraus zu spielen….aber die Rechnung hatten sie ohne mich gemacht. Viel Körner hatte ich nicht mehr, aber dem Ei galt es nachzusetzen. Kurz vor der Torauslinie hatte ich ihn. Eigentlich war der Winkel so schitte, den konnte man nicht reinmachen, aber irgendwie war ich in der Lange mein Bein aus der Hüftpanne zu lösen und in bewundernswerter Weise im Netz zu versenken! 2:2 das war´s. Der Friede war hergestellt. So konnte es bleiben. Keiner hatte sich eine Blöße gegeben. Niemand würde zum Gespött des Anderen im Bus werden. Klasse.

Noch 1 Minute!

….und irgendwie schliefen wir „im Siegestaumel“ den Schlaf der Gerechten….und was soll ich sagen…..es passierte……3:2 Warendorf, Schlusspfiff, Drops gelutscht, vergeigt das Ding!

Mann…..den Theo hätten wir den ganzen Abend einfangen müssen……aber wie gesagt, verlieren kannste, doof darfste nicht sein.

Und wie sich das für ein Enspiel gehört…..was kommt zum Schluss….richtiiiigggg! Trikottausch….und bevor sich die Weißen versahen hatten wir ihre Trikots an, sie die unserigen! Paßte auch viel besser, denn Motto des weißen Shirts war ja Torschützenkönig und den hatten wir mit mir und 5 erzielten Treffern in unseren Reihen. Als den Weißen, jetzt Roten, bewußt wurde was da gerade passiert war, war es auch schon zu spät! Die Dinger blieben an unseren Körpern hängen wie zuvor die österreichischen Stechmücken nach Handkantenschlag! Wir waren die wahren Sieger, quatsch …die 2 x 11 Freunde waren die wahren Sieger….

Siegerehrung. Unter tosendem Beifall und lautem Jubel nahm unser Coach „Franz von Raesfeld“ und unser Captain Killi “ Der König“ die Belohnung entgegen. 20 Freibiermarken….Heiland schmeiß Bomben. Nochmal 20 Dinger für den schon arg geschundenen Hals….Egal….das war es wert.

Die Party nahm seinen Lauf, die Theke und der Grillmeister überfordert…aber…wie tags zuvor hatten wir ja unsere eigene Thekenbedienung dabei. Killi zapfte fleißig Pilsetten und drehte nebenbei auch noch die leckeren Fleischlappen auf dem Grill um. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass der Trainer uns vor dem alles entscheidenen Spiel eine Runde Grillwürstchen zur Stärkung reichte???

Langsam zogen düstere Wolken über den Bergen der Sportanlage auf. Einmal mußten wir noch ins kühle Nass springen bevor es rumst, gesagt getan. Bums, alle drin. Killi, Marküschle und ich fühlten uns gewogen noch einige Kunststücke von der Schwimmplattform aus aufzuführen. Tolle Sprungattacken. Sicherlich hätten wir bei Stefan Raabs Turmspringen nicht die allerbeste Figur abgegeben….aber bestimmt wären wir die Lustigsten gewesen.

….als der Sportnachmittag sich zum Ende hin neigte, passierte es doch noch….Herr Advokat mit seinen unegal Füßen blieb an der Leiter aus dem See kleben und riß sich den Fußnagel des dicken Onkles fast ab. Was bei Masochisten für „hellaufe Begeisterung“ gesorgt hätte, ließ bei uns das Helfersyndrom zum Leben erwecken. Aber…er wollte sich nicht helfen lassen! Ein Bier drauf und gut!

Es fing an zu regnen und so packten wir noch schnell alles zusammen, setzten uns mit ausgelassener Stimmung in den Bus und fuhren auf die Alm. Es war glaube ich so gegen 20 Uhr. Wer meinen würde wir hätten genug vom Tag, dem sei versichert,…..MITNICHTEN…..! Hunger war angesagt! Und so machten sich die bemühten Wirtsleute auf in die Küche und zauberten uns nach einer leckeren Suppe noch schnell ein Wiener Schnitzel mit ausreichend Beilagen auf den Tisch. Der König war nun gänzlich in seinem Element. Blaue Schürze des SFCV um und ran ging es. Der ein um andere Teller wurde aus der Küche von Killi hereingetragen, nebenbei sorgte er für das kühle blonde Naß. Die Stimmung war grandios und wurde von Stunde zu Stunde besser.

Während des Abends erfuhren wir eine ganze Menge rund um Schalke 04. Sei es aus Sicht des SFCV, aus Sicht von Gazprom oder aus Sicht unseres rasenden Reporters Bernd, der u.a. uns für die Bildzeitung begleitete. Das sind Erfahrungen die der normale Fan so schnell nicht sammeln kann und so hingen wir an den Ohren des Mädels und der Jungs. Die Nacht war kurz, gegen 2.30 Uhr machten sich Uli und ich auf den Weg in die Koje.

Ein weiterer schöner Tag ging dem Ende zu!

Der letzte Tag:

Frühstück war für 9 Uhr angesagt. Langsam trotteten alle Schermbecker an der Fleisch- und Käseplatte an. Erstaunlicherweise war zwar Erschöpfung zu erkennen, die Stimmung war aber top! Wir mußten nichtmal den Kaffee selbst holen. Er wurde uns wohlschmeckend und super heiß am Tisch in Kännchen serviert! Für mich mußten Vitamine nach all dem Gerstensaft der Vortage her. Man hätte auch eine Pipeline zum O-Saftbehälter für mich legen können!

Auf dem Programm stand für heute morgen „Bogenschießen“. Das Ziel war schnell ausgeguckt: Eddie The Eagle. Mit seinem Körpervolumen die ideale Zielscheibe. Eins der Hirschgeweihe des Gasthofes hätte sicherlich super auf seiner Rübe angebunden werden können. Leider machte starker Regen dem hervorragendem Plan einen dicken Strich durch die Rechnung. Wie gerne hätten wir Eddie durch das dicke Fichtendickkicht gejagd und uns für die Mieferei während der Busfahrt gerächt. Na ja, was solls……Plan B, Doppelkopf…..und wie es sich für eine zünftige Karterei gehört…..Pilsetten…..ich brauchte Geschmack im Mund, für mich nur ein Gemisch mit Cola! Schmeckte nicht wirklich! Aber ich hatte ein gutes Blatt…hätten wir um Zaster gespielt, ich hätte noch mit einem Plus die Steiermark verlassen.

Es wurde Mittag…und Teile von uns immer müder….Magenprobleme stellten sich bei dem ein oder anderen Weggenossen ein. Der österreichische Gerstensaft schien endlich auch in der letzten Darmverschlingung angekommen zu sein! Meister des Besetzens der Kellertoilette und des Zimmers „Eddie The Eagles“ war die Trompete. Hohn und Spott! Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen…. Ich machte mir etwas Sorgen …..würde es der Kanalsanierungstrupp der dörflichen Handwerkerschaft noch rechtzeitig schaffen am Landgasthof anzukommen um die totale Verstopfung des Abwasserkanalnetzes zu verhindern?

Noch in Gedanken wurden wir zum Mittagessen gerufen. Weitere Nahrung für die geschundenen Gedärme. Schweinbraten mit Rösti und…….als wäre es nicht schon schlimm genug….schaufelte sich die Trompete Bohnensalalt auf den Teller …….er hätte auch gemischten Salat nehmen können….nein, er mußte kleine, feine, weiße Böhnchen auf den Teller heben.

Das konnte ja was werden! Jetzt war auch alles egal….Frau Kellnerin, bevor es in den Bus und auf die lange Heimfahrt ging, für mich jetzt bitte auch ein HELLES!


„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Hauptsache das, was ihr erzählt, ist wirklich wahr, man erkennt um welches Jahr es geht (wenigstens ungefähr) und ihr habt kein Problem damit, dass es hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.

5 Antworten zu “Oh, du mein Österreich

  1. Man war das schön…..die schönste Tour unseres Lebens – auch das gehört zu Schalke wie der Senf auf die Wurst, der Schaum auf’s Pils,
    der „Blaue Schal“ um den Hals. Mike

  2. Schöner Beitrag, vor allem wenn man selbst dabei war…

    I like.

    U.

  3. Tja, ich kann das ganze nur bestätigen, obwohl abgesehen von Mike und eventuell Uli, ja alle anderen nicht so gut in der Geschichte wegkamen. Nichts desto trotz sei hier an dieser Stelle gesagt ein großes „DANKE SCHÖN“ dem Verfasser und Sponsor dieser genialen Tour.

  4. Hi Mike..hier spricht ..THE VOICE…..
    Kann nur sagen: RESPEKT….das du in deinem täglichen Zustand…noch alles auf die Reihe bekommen hast…
    Kann nur sagen: Es war auch für uns eine Bereicherung Euch „Langweiler“
    kennen gelernt zu haben.
    Eine kleine Wiedersehensfeier wäre doch mal angesagt oder ?
    War einfach grandios.
    Für mich… sorry..nachts um 4 uhr 4 ..haben mich meine Leute endlich einfangen können..war es der grösste Sieg meiner nie angefangenen Laufbahn. Es war immer mein Traum gegen Schermbecker Jungs zu gewinnen..Auch wenn es sehr glücklich.

  5. Gruss
    Theo-THE VOICE

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