„Sand-Sturm“ ist ein hessisches Baujahr 1964, bekam vom Opa schon als Zwerg die königsblaue Färbung und spendete sein Taschengeld für „Schalker Freunde helfen Schalke“. Inzwischen an der Ostsee zuhause und wann immer möglich dabei, wenn Schalke in der Arena oder in Norddeutschland spielt.
Ein Sommer vor über 30 Jahren, und Leeds United tritt zu einem Freundschaftsspiel gegen Schalke an. Nicht auf der Insel, nicht im Pott, sondern praktisch direkt vor seiner Haustür. Nix wie hin!
29. Juli 1979 – Mein erstes Mal!
Es war ein etwas kühlerer Sommertag im Juli 1979, als es geschah und ich mit 14 mein erstes Schalker Live Spiel erlebte.
Meine Liebe zum Fußball hatte mir wohl mein Opa vererbt, und meinen Vater hatte ich auch zu den Spielen meines Heimatvereins immer auf den Sportplatz begleitet, aber da war ich noch eher an der Stadionwurst interessiert als am Ergebnis. Meine Begeisterung war also schon von Kindesbeinen an geweckt. Ich hatte auch einige Sammelalben zusammen und freute mich immer auf das Bundesliga-Sonderheft zum Saisonbeginn.
An die Fußball WM 1974 mit dem Titelgewinn kann ich mich noch gut erinnern und ebenso an die Vizemeisterschaft 1976/77, als ich am letzen Spieltag auch einmal zum Bayern Fan wurde und mir wünschte, daß Beckenbauer und Co. gegen die Gladdies gewännen (taten sie aber nicht, und also holten die „Fohlen“ den Titel).
In meiner Kinderzeit jagte ich also als Norbert Nigbur, Klaus Fischer, Erwin Kremers oder Hannes Bongartz mit meinen Kumpels nachmittags dem runden Leder hinterher, als ich eines Tages in der Heimatzeitung las, dass der FC Schalke 04 zu einen internationalen Freundschaftsspiel gegen Leeds United nach Marburg kommen würde. Als ich diese Zeilen gelesen hatte war für mich klar, dass ich mir diese Chance nicht entgehen lassen würde und unbedingt ins Stadion nach Marburg wollte. Ich quengelte so lange mit meinen Eltern rum, bis sie mir den Besuch genehmigten und mir eine Karte für die Tribüne kauften.
Der Sonntag rückte näher und meine Aufregung wuchs. Meine Eltern setzen mich am Stadion ab und ich machte mich auf den Weg. Ich wollte mir Autogramme holen und war mit Poster und Filzschreiber ausgestattet, aber kam dann leider nicht von der Tribüne herunter. Jedoch hatte ich das große Glück, Charly Neumann live zu sehen, als er mit den Fans sprach. An das Spiel selber kann ich mich kaum noch erinnern, dafür war das Ganze drumherum für mich einfach zu überwältigend und beeindruckend. So viele Zuschauer hatte ich zuvor noch nie bei einem Fußballspiel gesehen!
Nach dem Abpfiff war ich leider total enttäuscht, denn meine Schalker hatten mit 3:2 verloren.
Es dauerte dann noch ein paar Jahre bis ich meinen Führerschein hatte und wir dann endlich selbst zum Fußball „Auf Schalke“ nach Gelsenkirchen fahren konnten, aber dieses, mein erstes Schalker Livespiel, hatte ich nicht vergessen. Leider wusste ich das genaue Datum nicht mehr. Ich wusste nur, dass es Ende der Siebziger und in Marburg stattgefunden hatte, aber sonst hatte ich leider keine Informationen zu dem Spiel.
Umso erfreulicher war es für mich, dass ich nach einem Beitrag im Schalker Forum von englischen Leeds United Fans noch einige Fotos und sogar die Mannschaftsaufstellung bekam. Fast 30 Jahre später tauchte ich dann ab in die Vergangenheit und erinnerte mich an mein erstes Mal.
Hier die Fotos, die mir Phil zukommen ließ:
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Hauptsache das, was ihr erzählt, ist wirklich wahr, man erkennt um welches Jahr es geht (wenigstens ungefähr) und ihr habt kein Problem damit, dass es hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.