Ralf Posdziech hat Tausend Spiele schon gesehen, auswärts und zuhause, das allererste Ende der Sechziger in Offenbach. Ausnahmsweise mal ne Niederlage.
Verlieren kann man auch anderswo, zum Beispiel 1987 im Westfalenstadion – aber selbst das kann noch was Gutes haben…
Die Anreise mit dem Zug in die verbotene Stadt verlief ohne besondere Ereignisse, aufgeregt war man schon seit Wochen, ich konnte die Nacht vor dem Derby nicht schlafen vor Anspannung.
Endlich Derbytag!
Und dann das: Zur Halbzeit war der Traum vom Derbysieg vorbei, schon 3:0 für die Gelben, mit Tränen in den Augen taumelte ich aus der Kurve und direkt Rolf Rüssmann in die Arme. und er fragte mich, wo ich hin wolle. „Nur weg von hier!“, war meine Antwort. Also fuhren wir gemeinsam in der Halbzeit nach Gelsenkirchen, tausend Fragen hatte ich eigentlich, aber keine kam mir über die Lippen!
Zuhause hatte ich meine Sprache wieder gefunden und erzählte meinem Vater, dass Rolf Rüssmann mein Freund sei und wir gemeinsam zurück gefahren wären. „Ja Ja“, war hier die Antwort.
Einige Wochen später war ich mit meinem Vater in GE und auf der Bahnhofstrasse entdeckte mein Vater Rolf Rüssmann: „Da drüben ist Dein Freund!“. Ich bekam einen hochofenroten Kopf, denn in diesem Augenblick schaute Rolf rüber, drehte sich aber wieder zu seiner Familie um. Mein Vater sah sich in diesem Moment bestätigt, dass er mich beim Flunkern erwischt hatte und „grinste sich ein“ darüber.
Doch in diesem Augenblick drehte sich Rolf um und kam herüber, ich schaute mich schnell mal um, ob vielleicht noch jemand anderer in der Nähe bei uns war. Aber Nein! Er kam wirklich zu mir, begrüßte mich mit „Hallo Ralf!“ Dann gab es noch ein kurzes Gespräch zwischen uns und wir trennten uns wieder. Für meinen Vater war ich ein Held – ich kannte Rolf Rüssmann persönlich!
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Hauptsache das, was ihr erzählt, ist wirklich wahr, man erkennt um welches Jahr es geht (wenigstens ungefähr) und ihr habt kein Problem damit, dass es hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.
Das sind die Geschichten die das Herz erwärmen, ich habe bisher nie das Glück gehabt jemanden so nahe kennenzulernen, das Maximum waren die Autogramstunden. Ich kann absolut verstehen, dass man das in Erinnerung behält, dafür ist man schließlich Fan
Kuranyi ist da auch schon mal eher abgehauen ;-)))