Rainer Geilhausen braucht vor jedem Heimspiel seine Curry-Wurst, außerdem Pommes Sauce und Mayo, und dazu ein lecker Pilsken.
Heute schreibt Rainer Geilhausen über ein besonderes Erlebnis im Jahre 1968.
Ich bin GE-Urgestein, geboren 1957 direkt in der City, nähe Marktplatz und aufgewachsen in Schalke, Königsbergerstrasse. Seit dem Abi (also so einige Jahrzehnte her) bin ich im süddeutschen Exil und halte die Schalker Fahne hoch (das nicht nur sprichwörtlich).
Mein erstes blau-weißes Trikot, damals noch ohne Beflockung, bekam ich 1965 (das waren noch Zeiten) mit Schraubstollen-Fußballschuhen von Adidas (Franz Beckenbauer!) zu Weihnachten. Am zweiten Weihnachtstag schon waren die Schraubstollen platt – wir haben immer auf der Prinzenstraße gebolzt … Torpfosten waren der Bordstein auf der einen Seite und eine Jacke in der Mitte der Straße.
Mein erstes Spiel live war in der Saison 68/69 in der Glückauf-Kampfbahn; das waren ja nur zehn Minuten zu Fuß. Unvergessen dort war mal ein Rückspiel gegen die Schwach-Gelben mit den Löwen aus Westerholt: „Horvat, lass die Löwen los!“ als „Rache“ wegen dem Hundebiss am Friedel Rausch.
Aus dieser Zeit mal eine Episode: Es ist also die Saison 68/69 und ich fahr nach der Schule mit dem Rad zur Glückauf-Kampfbahn (wie eigentlich jeden Nachmittag). Die Jungs trainieren Freistöße und Schüsse vom 16er. Ich stehe, auch wie immer, neben dem Tor von Norbert Nigbur und schaue zu. Da nimmt Wittkamp Anlauf und haut einen Wahnsinns-Schuss raus, der knapp am Tor vorgeht. Allerdings stehe ich da und krieg den Ball voll auf die Nuss. Auf dem Boden liegend, halb ohnmächtig, krieg ich grad noch mit, wie alle angelaufen kommen und sich um mich kümmern. Pohlschmidt, Stan, Norbert, Tanne Fichtel … „Ey, Junge, is allet in Ordnung mit Dich?“ … da bin ich einfach noch eine Weile liegen geblieben – diesen Moment wollte ich so lange wie möglich genießen!
„1904 Geschichten“.
Die Bitte geht an Alle: wenn ihr etwas habt aus über 100 königsblauen Jahren, etwas Wahres über Schalke, das ihr teilen wollt, Erlebnisse die erinnernswert sind oder ganz einfach Schilderungen, wie es war, wie man sich Eintrittskarten besorgte, wo in der Glückaufkampfbahn, dem Parkstadion oder der Arena man „daheim“ war, wie man dahin kam und wie es da zuging, oder was auch immer vielleicht jemand, der Schalke nur vom Fernsehen oder aus der Zeitung kennt, nie oder niemals wirklich wissen kann – aber vielleicht sollte – schickt mir (matthias.berghoefer[at]web.de) einfach eure Texte, Dreizeiler oder halbe Romane und egal wie’s mit Rechtschreibung aussieht. Hauptsache das, was ihr erzählt, ist wirklich wahr, man erkennt um welches Jahr es geht (wenigstens ungefähr) und ihr habt kein Problem damit, dass es hier, und vielleicht auch irgendwann mal in einem Buch, veröffentlicht wird – natürlich unter eurem Namen, oder einem „Pseudonym“ falls euch das aus irgendeinem Grund lieber ist.
1904 Geschichten sind eine Menge Holz. Ich bin mal gespannt.